Konstanze Stoiber absolvierte ihren Bachelor of Fine Arts in Modedesign und Malerei an der Parsons School of Design, New York City und Paris. Sie nimmt aktuell an dem Artistic Research Programm (PhD) an der Universität für angewandte Kunst, Wien teil.
Stoiber beschäftigt sich mit metaphysischen Grundlagen des menschlichen Daseins, die von spezifischen Gegebenheiten bestimmt sind. Das können sich verändernde Herrschaftsverhältnisse, Machtstrukturen und Deutungshoheiten sein oder auch Transformationen von Objekten innerhalb von Zeitläufen. In diesem Zusammenhang gilt ihr Interesse dem Christentum als Religion im Vergleich mit anderen kulturellen Kontexten.
Konstanze Stoiber fragt, wie sich identitätsstiftende und gesellschaftliche Rituale in der Säkularisierung verändert haben. Sie verweist auf die Art, wie religiöse Artefakte, Landschaften oder Kulturstätten unsere gegenwärtigen Erfahrungen – bewusst oder unbewusst – prägen. Stoibers Werk ist einerseits geprägt von einem sorgfältigen Umgang mit gefundenen Objekten, die sie als „verschüttete“ Dinge bezeichnet und an deren (feinstofflicher) Geschichte sie interessiert ist. Andererseits arbeitet die Künstlerin in ihren Ausstellungen raum- und ortsspezifisch. Ihre Auseinandersetzung mit dem architektonischen Raum erweitert sie um soziokulturelle und hierarchische Räume – wie in ihrer Ausstellung in der Galerie nächst St. Stephan in der Domgasse 6, deren Bezugspunkte der Wiener Stephansdom und seine Glocke, die Pummerin, darstellten.
„Die Kunst des Arrangements zu meistern“, nennt Stoiber ihren Zugang zu den einzelnen Objekten und Kunstwerken. Dieser spiegelt sich in der sorgsamen und umsichtiger Anordnung wider, bei der der negative Raum, das Verborgene oder Undurchsichtige berücksichtigt wird. Mit ihrer Malerei, textilen Arbeiten, gefundenen Objekten und installativen Werken teilt sie ein sehr persönliches Verständnis von dem Wert der Gegenstände und ihrem Blick auf ihre kulturelle Geschichte.
Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen zählen: September. Reminiszenz an eine Reise ins Heilige Land, Institut für Bibelwissenschaft, Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien, Wien (2023) und She Only Likes Violence, Galerie D., Romainville, Frankreich (2022). Ihre erste Einzelausstellung in der Galerie (Domgasse 6) fand unter dem Titel There Have to be Bells statt (2024).