Sie studierte von 1979 bis 1987 an der Freien Kunstschule und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart.
Karin Sander wurde zu Gastprofessuren unter anderem an die Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe, die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart sowie am CalArts (California Institute of the Arts, Los Angeles) eingeladen. 1999 bis 2007 hatte sie eine Professur an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee inne und von 2007 bis 2023 die Professur für Architektur und Kunst an der ETH Zürich, wo sie die Forschungsgruppe in 3D Modelling / 3D Printing und in Hybrid Reality initiierte und leitete. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund und Direktorin der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste, Berlin.
Die Künstlerin vertritt zusammen mit Philip Ursprung (Architektur- und Kunsthistoriker) mit ihrem Projekt „Neighbours“ aktuell die Schweiz im Schweizer Pavillon auf der 18. Internationalen Architekturausstellung - La Biennale di Venezia.
Bekannt ist Sander für konzeptuell-pointierte Arbeiten wie Zeichnungen mit Büromaterialien, polierte Hühnereier, polierte Wandstücke, Gebrauchsbilder, Mailed Paintings, figurative Plastiken von real existierenden Personen im Maßstab 1:5, 1:7,7 bzw. 1:10, die Audiotour Zeigen, Obst- bzw. Gemüse-Wandstücke (Kitchen Pieces) und andere. Sie arbeitet mit der Zustandsveränderung von Vorgefundenem, seien es Objekte, seien es Räume. Mit geringfügigen Eingriffen in die Situation legt sie deren materiellen Bedingungen offen, um eine minimale Differenz zwischen Alltäglichkeit und Kunst herbeizuführen.
„Karin Sander ist als Künstlerin grundsätzlich an der Poesie der Latenz interessiert, die in den vorhandenen Dingen liegt. Zu zeigen, was etwas Vorhandenes sein oder werden könnte: diese genuin künstlerische Strategie der Untersuchung und Nutzung von Situationen, Räumen und Gegenständen bezeichnet den zentralen Handlungsmodus ihrer Arbeiten. Sie arbeitet aus der gegebenen Wirklichkeit immer noch einen weiteren Aspekt heraus, der gewöhnlich ungesehen bleibt. Anders gesagt: Sie setzt den geläufigen Wirklichkeitsbehauptungen eine alternative Wirklichkeit entgegen.“ (Harald Welzer)
Ausgewählte Einzelausstellungen: Kunsthalle Tübingen (2021); Museion Bozen (2020); Haus am Waldsee, Berlin (2019); Kunst Museum Winterthur (2018); Lehmbruck Museum, Duisburg (2013); Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (2012); n.b.k., Neuer Berliner Kunstverein, Berlin (2011); K20 Kunstsammlung NRW, Düsseldorf (2010); Kunstmuseum St. Gallen (2010); Centro Galego de Arte Contemporánea, Santiago de Compostela (2003); Staatsgalerie Stuttgart (2002); Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach (1992).
Ausgewählte Museumsausstellungen: Museum of Modern Art, New York; Metropolitan Museum, New York; Hirshhorn Museum, Washington; Museum of Modern Art, San Francisco; National Museum of Art, Osaka; Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg; Sprengel-Museum, Hannover; in der Staatsgalerie, Stuttgart; Museum Abteiberg, Mönchengladbach; Kunstmuseum Stuttgart; Kunstmuseum St. Gallen; Lenbachhaus, München; Listasafn Ísland - National Gallery of Iceland, Reykjavík; Kunst Museum Winterthur; Kunstmuseum Bonn; Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf; Museion Bozen; Kansallisgalleria – Finnish National Gallery, Helsinki; Muzeum Artystów, Łódź.
Karin Sander3-D Bodyscans der originalen Personen im Maßstab 1:10. Einführung: Dietmar Glatz, Glatz Engineering, Olpe, Deutschland, und Dr. Rainer Fuchs, Vizedirektor Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien