Imi Knoebel besuchte von 1962 bis 1964 die Werkkunstschule Darmstadt, ab 1964 die Kunstakademie Düsseldorf, Klasse Joseph Beuys.
Imi Knoebel gehört zu den international bekanntesten Künstlern der Abstraktion. Er entwickelte bereits an der Kunstakademie Düsseldorf sein grundlegend abstraktes Formenvokabular. In seiner raumgreifenden Installation Raum 19 (1968), die sich als Schlüsselwerks seines Œuvres erweisen sollte, schichtete er Hartfaserstücke aufeinander und untersuchte das Verhältnis von Formen und Flächen im Raum. Zeitgleich arbeitete Knoebel, ausgehend von einer radikalen Reduktion der Malerei - Kasimir Malewitschs Schwarzem Quadrat von 1915 - an einer Serie von Linienbildern, mit dem Ziel einer grundlegenden Neudefinition des Bildbegriffs.
Hatte Knoebel bis dahin mit den „Nicht“-Farben Schwarz und Weiß und unbemalten Hartfaserplatten gearbeitet - daneben entstanden auch Lichtprojektionen, wandte er sich unter Bezugnahme auf Blinky Palermo 1975 der Qualität der reinen Farbe zu. Er realisierte eine Serie von Sperrholzplatten in freien Formen, die mit monochromen Farben bestrichen wurden. Bei seinen Mennigebildern verwendete er Rostschutzfarbe, ein industrielles Produkt wie seine Hartfaserplatten. Seit den 1990er Jahren setzt Knoebel auch Aluminium als Farbträger ein.
Die leuchtenden Farbbilder und Farbkörper der gegenwärtigen Produktion greifen frühere Problemstellungen auf, ergänzen und erweitern sie. Knoebel interpretiert das gesamte Spektrum seines gegenstandslosen Formenvokabulars immer wieder neu, wobei das Prinzip der Schichtung von Einzelelementen in immer neuen Varianten, Bildern und Raumkompositionen zum Tragen kommt.
Ausgewählte Einzelausstellungen: White Cube, London (2023); Sammlung Goetz, München (2022); Dia:Beacon, New York (2021); FARB – Forum Altes Rathaus Borken, Borken (2020); Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz (2020); Museum Haus Konstruktiv, Zürich (2018); Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal (2017); Musée National Fernand Léger, Biot (2016); Kunstsammlung NRW K21 Ständehaus, Düsseldorf (2015); Museum Haus Esters, Krefeld (2015); Kunstmuseum Wolfsburg (2014); Kunstsammlungen Chemnitz (2013); Gemeentemuseum, Den Haag (2010); Neue Nationalgalerie, Berlin (2009); Deutsche Guggenheim, Berlin (2009); Dia:Beacon, New York (2008); Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen (2007); Imi Knoebels Retrospektive 1968–1996 war 1996/1997 im Haus der Kunst, München, im Stedelijk Museum, Amsterdam, im IVAM, Valencia, der Kunsthalle, Düsseldorf, und im Musée de Grenoble zu sehen.
Teilnahme an der documenta Kassel 1972, 1977, 1982 und 1987.
2006 erhielt Imi Knoebel den Ehrendoktor der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2011 wurde er mit dem Kythera-Preis ausgezeichnet, 2016 mit dem Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres.
2008 bekam Knoebel den Auftrag zur Gestaltung der Glasfenster der Kathedrale von Reims, sie wurden 2011, drei weitere 2015 fertiggestellt.
Werke von Imi Knoebel befinden sich weltweit in Museumssammlungen, darunter: Bayrische Staatsgemäldesammlungen, München, Bonnefanten Museum, Maastricht, Centre Georges Pompidou, Paris, Dia:Beacon, New York, FNAC, Paris, Fundaçao de Serralves, Porto, Gemeentemuseum Den Haag, Kunstmuseum Basel, MoMA Museum of Modern Art, New York, Reina Sofia, Madrid, San Francisco Museum of Modern Art, San Francisco und Toyota Municipal Museum of Art, Toyota.