Alice Attie

Alice Attie

born 1950 in New York City
lives and works in New York City
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My works embrace the delicate process of mark-making that often begins with the minuscule and gradually grows to form and reform works that are both abstract and formal at the same time.
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Alice Attie promovierte in Vergleichender Literaturwissenschaft und erhielt ihren Master of Fine Arts im Fach Lyrik. Sie unterrichtete Literatur in New York, bevor sie sich der bildenden Kunst – der Fotografie und vor allem der Zeichnung – zuwandte. In den Jahren 2015 und 2023 wurde ihr der Pollock-Krasner Foundation Artist Grant zuerkannt.
 
In ihren Tuschezeichnungen befasst sich Alice Attie mit dem Minimalen und erforscht das Terrain von Schreiben und Zeichnen sowie den Bereich, wo sich beide überschneiden. Ihre Zeichnungen sind Meditationen in Tusche, bei denen sich winzige Zeichen über längere Zeit ansammeln können. Durch Repetition, Rhythmus und graduelle Veränderungen entstehen und wachsen auf dem Papier Wörter, Figuren, Zahlen und Bilder. Mit Verve überschreitet Attie die Schwelle, an der sich Sprache zu etwas Visuellem verwandelt, ob sie nun eine Landschaft aus Zahlen oder eine nichtexistierende Sprache darstellt.
 
Die Künstlerin hat an Seminaren in Physik und Philosophie an der Columbia University teilgenommen. “Class Notes” ist eine Serie von Zeichnungen, jede von ihnen ist im Zeitrahmen eines Seminars entstanden. Was Attie in der Klasse mitschreibt, wird eine erneute Inschrift der Vorlesungen als Zeichnung. Sie werden zum visuellen Analogon der intellektuellen Abenteuer, die für Attie große Anziehungskraft haben. Die prekäre Unterscheidung von Zeichnung und Schreiben ist das Thema, und da die Linien beider ineinander übergehen und zusammenwirken, scheinen sie für etwas gänzlich anderes zu stehen.
 
Atties Interesse an den Theorien und Konzepten fortgeschrittener Physik zum Beispiel ist nicht zu trennen von ihrem Wissensdrang gegenüber den mathematischen Zahlen als solchen, ihre seltsam unausweichliche Schönheit suggeriert einen Sinngehalt, erklärt ihn jedoch nie. Während jede Sprache auf einem bestimmten Level unzugänglich sein mag, kann sie bezaubernd und inspirierend sein, wenn sie von einer anderen erfasst und neu figuriert wird.
 
Philosophie-Vorlesungen über Hegel, Kant, Nietzsche, Heidegger, Foucault und die Philosophie des Islam inspirieren ebenfalls das Werk, das eben jene Dilemmata, mit denen sich die Philosophie befasst, bezeichnet und zum Ausdruck bringt. Angeregt von den späten Schriften des Philosophen Michel Foucault, greift Attie Foucaults Forderung „Sorge um sich”/”Take care of yourself” (die Lehre griechischer Philosophen) auf, um auf dem Zeichnungsblatt eine Landschaft aus endlosen Inschriften und Abstraktionen zu formen. Es ist ein Spiel zwischen Greifbarem und Ungreifbarem, dem Physischen und dem Metaphysischen, dem Minimalen und dem Großen. Das Verwickeln und Entwirren von Strängen, die zwischen dem, was lesbar und dem, was unlesbar ist, verlaufen, ist für Attie der fesselnde Aspekt. Da sie diese Spannung zum Einsatz bringt, werden die Zeichnungen zu erstaunlichen Erkundungen von Ambiguität und interpretativen Möglichkeiten.
 
Fotografien und Papierarbeiten der Künstlerin befinden sich unter anderem im Whitney Museum of American Art, New York; dem Museum of Modern Art, New York; dem Studio Museum in Harlem, New York; dem Jewish Museum, New York; dem Getty Museum, Los Angeles und dem Museum of Fine Arts, Houston. Ihre Arbeiten befinden sich darüber hinaus in zahlreichen privaten Sammlungen, darunter der Margulies Collection, der JoAnn Hickey Collection, der Jorge M. and Darlene Pérez Collection, Miami, der Maxine & Stuart Frankel Foundation, Bloomfield Hills, Michigan, der Werner Kramasky Collection, der Doon Arbus Collection und der Neil Selkirk Collection.
 
Alice Attie hat folgende Gedichtbände veröffentlicht: These Figures Lining the Hills, 2015 (Seagull Books/University of Chicago), Under the Aleppo Sun, 2018 (Seagull Books/University of Chicago) und Bending into the Light, 2022 (Seagull Books/University of Chicago). Der Gedichtband Maybe wird 2025 bei Seagull Books/University of Chicago erscheinen. Ihr Fotoband Harlem on The Verge wurde 2001 bei Quantluck Lane/W.W.Norton Press herausgegeben.

Selected Works

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Alice Attie, Stones, 2020 — Galerie nächst St. Stephan
Alice Attie
Stones, 2020
Gouache auf Papier
76 x 56 cm, gerahmt 81,5 x 61,5 cm
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Alice Attie, C19, 2020 — Galerie nächst St. Stephan
Alice Attie
C19, 2020
Gouache auf Papier
31 x 31 cm, gerahmt 43 x 43 cm
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Alice Attie, Kneading Pink, 2022 — Galerie nächst St. Stephan
Alice Attie
Kneading Pink, 2022
Acryl, Gouache auf Leinwand
56 x 56 cm
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Alice Attie, Building, 2018 — Galerie nächst St. Stephan
Alice Attie
Building, 2018
Tinte auf Papier
28 x 21 cm, gerahmt 39,5 x 32,5 cm
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Alice Attie, Professor Taylor Carman Foucault 11.10.2014, 2017 — Galerie nächst St. Stephan
Alice Attie
Professor Taylor Carman Foucault 11.10.2014, 2017
Tinte, Graphit auf Papier
25 x 20,3 cm, gerahmt 36 x 31,5 cm
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Alice Attie, We are Orange in the Small Grassy Field, 2017 — Galerie nächst St. Stephan
Alice Attie
We are Orange in the Small Grassy Field, 2017
Tinte auf Papier
76,5 x 57,5 cm, gerahmt 81,5 x 61,5 cm
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Alice Attie, Telling Stories, 2014 — Galerie nächst St. Stephan
Alice Attie
Telling Stories, 2014
Tinte auf Papier
30,7 x 30,7 cm, gerahmt 42,3 x 42,3 cm
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