Miao Ying erhielt ihren Bachelor an der China Academy of Fine Arts, Fachbereich New Media Arts, und ihren Master an der School of Art and Design, NYSCC der Alfred University, Alfred, New York, mit Schwerpunkt auf Electronic Integrated Arts.
Miao gehört zu einer Generation chinesischer Künstler*innen, die die Ästhetik von Videospielen, und die Internetkultur in ihre Arbeit einfließen lassen. Dabei reflektiert ihr Werk – Malerei, Video und Installationen – immer auch die Technologie und Soziopolitik unserer Zeit, jene einer globalen Welt und des modernen China mit seiner Internetzensur (Große Firewall). Mit ihren humorvoll anmutenden Arbeiten, die sie teilweise unter Verwendung von künstlicher Intelligenz entwickelt, thematisiert sie eine von digitaler Überwachung, staatlicher Zensur und sozialen Medien bestimmter Realität, deren Regeln sie häufig in ihrer Kunst bricht und spielerisch umgeht.
Gegenüber China hat die Künstlerin ein Stockholm-Syndrom entwickelt, das über die Zeit entstanden ist, die sie ausschließlich im chinesischen Internet verbracht hat. Diese sentimentalen Empfindungen sind real und wurden in Arbeiten wie Chinternet Plus oder Pilgrimage into Walden XII – the Honor of Shepherds thematisiert.
Ihre Arbeiten waren in China, Taiwan, Europa, den USA, im Internet und in der virtuellen Welt von Second Life zu sehen. Sie vertrat China 2015 auf der Biennale Venedig (Internetprojekt), 2018 nahm sie an der 12. Gwiangju Biennale, Korea, teil.
Ausgewählte Einzelausstellungen: Art Museum University of Toronto (2022); M+, Kowloon, China (Online), (2020); London Art Night (2018); New Museum, New York City (2016); Goethe Institute, Peking (2016); Museum of Contemporary Art Shanghai Pavilion, Shanghai (2016); Biennale Venedig (Online) (2015); V Art Centre, Shanghai (2014).
Ausgewählte Gruppenausstellungen: Sigg Prize 2023, M+, West Kowloon, Hongkong (2023); MAMbo – Museo d’Arte Moderna di Bologna (2022); National Taiwan Museum of Fine Arts, Taichung (2022); Asia Society Museum, New York City (2022); Hawai’i Triennal, Honolulu (2022); Castello di Rivoli/Museo d’Arte Contemporaneo, Turin (2020); ACC Asia Culture Center, Gwangju (2020); New Museum, New York City (2019); UCCA Lab at UCCA Center for Contemporary Art, Peking (2019); Württembergischer Kunstverein Stuttgart (2019); Kunstverein Hannover (2019); CFCCA Centre for Chinese Contemporary Art, Manchester (2019); MAK Museum für angewandte Kunst, Wien (2019); K11 Art Foundation, Hongkong, K11 Art Space, Shanghai, in cooperation with MoMA PS 1 (2017).
Ausgewählte Sammlungen: M + Museum, Hongkong; K11 collection, Hongkong; Sammlung Uli und Rita Sigg, Schweiz; Sammlung Honus Tandijono, Honkong; Centre for Chinese Contemporary Art (CFCCA) Manchester; G H ART, Niederlande; Shanghai Art Museum, Shanghai; White Rabbit Collection, Sydney.
Miao Ying wurde in die engere Auswahl für den Sigg-Preis 2023 genommen, als einer der sechs Künstler mit einer Ausstellung im M+ Museum, West Kowloon, Hongkong und 2018-2019 erhielt Miao Ying die Porsche-Auszeichnung „Young Chinese Artist of the Year“.
Selected Works
Miao Ying
Surplus Intelligence, 2021-2022
Video geschrieben von KI, 5K, 33’ 27”, Ed. 1/5 + 2 AP