Exhibition Heinrich Dunst A. B. a. P. / Antonio Banderas as Picasso; 2019 — Galerie nächst St. Stephan

Heinrich DunstA. B. a. P. / Antonio Banderas as Picasso

Exhibition
Introduction
Maximilian Geymüller, author and curator, Vienna
Grünangergasse 1
1010 Vienna
24 Jun31 Aug 2019
Exhibition Heinrich Dunst A. B. a. P. / Antonio Banderas as Picasso; 2019 — Galerie nächst St. Stephan
Exhibition Heinrich Dunst A. B. a. P. / Antonio Banderas as Picasso; 2019 — Galerie nächst St. Stephan
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Die Ausstellung A. B. a. P. / Antonio Banderas as Picasso ist ein Referenzspiel mit Formen als Platzhaltern und Doubles für andere Formen bzw. Inhalte und stellt die Frage nach der Identität der Form. Damit setzt Heinrich Dunst einen neuen Fokus, der eine Verschiebung seiner vergangenen Projekte darstellt. Innerhalb seiner Anordnung stellen bereits bekannte Elemente die Frage nach Materialität und Immaterialität, nach industriell vorgefertigten Formen und Formen der Kunstindustrie. Das Feld wird auf weitere Begriffe und Sachverhalte ausgedehnt, auf die der Medien, der Avantgarde, der Mode, der Autorenschaft, der Politik der Form. „Scan und digitaler Druck sind die übersetzende Mechanik der Kopie, ihre Doublierung, die Transformation von Materialien und ihre Travestie.“  (H.D.)
 
Den ersten Raum der Ausstellung dominiert eine horizontale Reihe von vergrößerten Schwarzweißfilmkadern. Es handelt sich um ein Fragment des Films „Arnulf Rainer“ aus dem Jahr 1960 von Peter Kubelka. Damals schockte der Avantgardefilmemacher das Wiener Publikum mit sechseinhalb Minuten audiovisueller, scheinbarer Anarchie: Sein Experimentalfilm erforscht die vier Elemente des Kinematografischen – Licht, Dunkelheit, Ton und Stille. Bei einer Vorführung des Films 2013 im Wiener Gartenbaukino verteilte Kubelka Kaderstreifen an das Publikum, um die Materialität des Films spürbar zu machen und zugleich auf den Tod des Analogfilms hinzuweisen. Dunst scannt das auf dem Kinoboden gefundene Fragment, vergrößert es auf 60 cm Höhe und pinnt es als Papierausdruck locker an die Wand. Auf Dibond gemalte Monochromien, in der Größe der Kader, stehen als Unikate zur Seite, die Wortfolge „Film, Volumen, Marx, Wort, Abstraktion, Tür“ benennt Dunsts Programm an der Wand.
 
Auch im zweiten Raum trifft Industriematerial auf Reproduktion: Türen aus dem Bauhaus lehnen in verschiedener Bündigkeit an den beiden gegenüberliegenden Wänden, auf einer der Türen nimmt ein Print der bewährten rosa Dämmplatten das originale Industrieprodukt aus dem ersten Raum wieder auf, eine andere Tür ist Träger eines geprinteten Filmstreifens mit hineinkopierten Türen, diesmal horizontal. Die Drehung der Türen entspricht der Drehung von Begriffen: „Türen sind Worte“. An der dritten Wand sind Namens- bzw. Begriffsschilder mit einer Monochromie und einem Zeitungsfoto montiert, auf dem ein Banner mit der Aufschrift „Je ne suis pas“ (Ich bin nicht“) abgebildet ist.
 
Das Referenzspiel, das Identität und die Autorschaft „Dunst“ – bereits im LOGIN mit senkrechtem Pfeil nach oben angekündigt – umkreist, bekommt im dritten Raum einen weiteren Dreh: Heinrich Dunst als Model für den Prospekt der Sommerkollektion der Hutmanufaktur Mühlbauer, dem Print ist ein großes rosafarbenes A beigesellt. 
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  • Markus Wörgötter

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