Seit Mitte der 90er Jahre wird die Arbeit von Polly Apfelbaum im Kontext abstrakter Malerei diskutiert. Sie verwendet sensible Materialien wie Samt, Baumwolle, Stofffarbe und Krepppapier. Wenn sie Stoffbahnen lose an die Wand pinnt oder sie als Stapel verschwenderisch auf dem Boden platziert, entstehen Werke, die fragil, raffiniert und anmutig zugleich sind.
Polly Apfelbaums großformatige Bodenarbeiten sind in den letzten Jahren zu ihrem Markenzeichen geworden: Hunderte kleiner, händisch geschnittener Stretchsamtteile, getränkt mit Stofffarbe, werden aufwändig in Farb“wellen“ auf dem Boden platziert. Kreisförmig oder elliptisch angeordnet, ist ihre Wirkung schwindelerregend. „I wanted the work to be… as sexy and hallucinogenic as possible“, sagt Polly Apfelbaum.
Ihr Werk lässt eine Vielfalt an Interpretationen zwischen Hoch- und Populärkultur zu, Anklänge an Farbfeldmalerei, minimalistische Skulptur, Matisses Scherenschnitte, Andy Warhol, feministische Kunst und Kunsthandwerk sind zu vernehmen. Die Werktitel entstammen oft Popsongs, an Musik interessiert die Künstlerin der emotionale, intuitive, zugleich streng strukturierte Gehalt.
Inmitten positiv bejahtem Eklektizismus und mannigfachen Referenzen herrschen in Polly Apfelbaums Werk Struktur und Formstrenge, die Arbeiten sind klug ausbalanciert. Ihr Bezug zur Volkskunst ist vor allem ein formaler, ihr entnimmt sie Ökonomie, Rhythmus und Logik. Polly Apfelbaum ist auf der Suche nach Schönheit, ihre Arbeiten sind ein visuelles Vergnügen.
Wir zeigen neue großformatige Bodenarbeiten, Schwarzweiß-Polaroids sowie, als historische Referenz, Skulpturen und Wandarbeiten aus den 90er Jahren.