Exhibition Daniel Knorr Lunarium; 2014 — Galerie nächst St. Stephan

Daniel KnorrLunarium

Exhibition
Introduction
Cathérine Hug, Curator Kunsthaus Zürich
LOGIN
Grünangergasse 1
1010 Vienna
24 Mar3 May 2014
Exhibition Daniel Knorr Lunarium; 2014 — Galerie nächst St. Stephan
Exhibition Daniel Knorr Lunarium; 2014 — Galerie nächst St. Stephan
Exhibition Daniel Knorr Lunarium; 2014 — Galerie nächst St. Stephan
Exhibition Daniel Knorr Lunarium; 2014 — Galerie nächst St. Stephan
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Bezugnahmen zum urbanen Raum und das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit sind Daniel Knorrs Themen, die er in künstlerischen, oft interaktiven Projekten unterschiedlichster Gattungen bearbeitet. Seit seiner aufsehenerregenden Installation „Explosion“ vor der Kunsthalle am Karlsplatz, seiner Beteiligung an den Ausstellungen „Reflecting Fashion“ im MUMOK und „At Your Service. Kunst und Arbeitswelt“ im Technischen Museum und der Erste Foundation, Museumsplatz, (alle 2012) ist Daniel Knorr in Wien kein Unbekannter mehr. „Lunarium“ ist seine zweite Einzelausstellung in unserer Galerie.
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Lunarium

Die Ausstellung untersucht den Zustand der Dinge außerhalb ihrer Reichweite, dort, wo sie einmal waren und wovon sie sich weg-verändert haben. Die Arbeit erscheint, als ob man die Kraft der Veränderung sichtbar machen würde. Das Ziel ist ein Vorausblick ins Unbewusste, dorthin, wo man die Veränderung als ‚erträumte‘ zu wissen glaubt.
 
Das straßenseitige Login der Galerie ist der erste Kontaktpunkt mit dem Publikum. Hier findet eine Verbindung statt, die Funktionalität des Raums ist aber so gestaltet, dass sie eine Umkehrung materialisiert, das Umgekehrte eines ‚Solariums‘. Das ‚Lunarium‘ knüpft an die Blassheit, die Vornehmheit an, welche eine wiederkehrende Emblematik in der Kultur der Stadt Wien darstellt. Es geht darum, das Potential der Nacht zu spüren, es zu entdecken und darüber nachzudenken, was man damit anfängt, wenn andere ihrem Schlaf ausgeliefert sind. Denn das ‚Lunarium‘ ist nur in der Nacht zwischen 0 und 5 Uhr für Besucher geöffnet. Die Nacht ist vielleicht für uns die letzte Domäne, die uns als unser Eigentum erscheint, da, wo wir für uns da sind, in unserem Körper und mit unseren Träumen allein. Darüber hinaus geht es darum, auch eine Wachheit zu injizieren, als Kommentar und Gegenhaltung zu dem, was das Pathos der Verschwörung und des Verbrechens der Nacht mit sich gebracht hat.
 
Ist das ‚Lunarium‘ nur sichtbar bei Nacht, so werden die Pfützen, die ‚Depression Elevations‘, nur sichtbar bei Regen. Sie sind die tiefsten Vertiefungen der Erdoberfläche, hier umgemünzt auf die Stadt Wien. Die Formen sind die Darstellung der Verformung der Straße, ihrer Abnutzung und Geschichte als Zeugen einer bestimmten Zeit und Praxis. Die Materialien sind Kunststoffe, kristallklares Polyurethan, die ausschließlich für die Creative Industries in den Vereinigten Staaten geschaffen wurden. Die Farben entsprechen dem aktuellen industriellen Design-Code des öffentlichen Raums, orientiert an Farben von Verpackungen, diversen Verkaufsobjekten oder Firmennamen. In der Ausstellung sind Pfützen spezifisch ausgewählter Orte Wiens zu sehen.
 
Die Arbeit ‚Block‘ schlägt vor, die eigene Geschichte und kulturelle Tradition von einem neuen Standpunkt aus zu betrachten. Die klassischen Musikinstrumente, in Wien seit hunderten von Jahren beheimatet, werden in einem Käfig eingesperrt. Sind sie gefährlich? Wenn ja, in welcher Weise? Die Arbeit, zunächst in anderer Form 2009 im Artspace in Auckland, Neuseeland, realisiert, untersucht die Instrumente als Kolonialisierungsmittel, territorial und kulturell. Die Instrumente klingen gut, sie bestechen mit ihrer Zartheit und Bestimmtheit, sie sind Ausdruck einer Kultur und Haltung und sie implizieren diese jedes Mal, wenn sie gespielt werden. Die Instrumente stehen dem Publikum zum Musizieren zur Verfügung, es gibt einen Schlüssel zum Käfig.
 
Der dritte Raum zeigt eine neue Serie, die auf den Straßen Berlins entwickelt wurde. An verschieden Orten der Stadt wurden illegal Plakatwände aufgestellt und diese in kürzester Zeit von Wildplakatierern mit Postern beklebt. Die Cut-Outs sind ein subjektiver Ausschnitt und Zeitdokument des 'reellen Kulturjungels' Berlin.
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  • Markus Wörgötter

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