Exhibition SPENCER LEWIS Bubbles; 2022 — Galerie nächst St. Stephan

SPENCER LEWISBubbles

Exhibition
LOGIN
Grünangergasse 1
1010 Vienna
5 Nov 202228 Jan 2023
Exhibition SPENCER LEWIS Bubbles; 2022 — Galerie nächst St. Stephan
Left: Part of CAITLIN LONEGAN hot, clear, scratchy, soft
Left: Part of CAITLIN LONEGAN hot, clear, scratchy, soft
Exhibition SPENCER LEWIS Bubbles; 2022 — Galerie nächst St. Stephan
Right: Part of CAITLIN LONEGAN hot, clear, scratchy, soft
Right: Part of CAITLIN LONEGAN hot, clear, scratchy, soft
Exhibition SPENCER LEWIS Bubbles; 2022 — Galerie nächst St. Stephan
Exhibition SPENCER LEWIS Bubbles; 2022 — Galerie nächst St. Stephan
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Bubbles

Die Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder freut sich, die erste Einzelausstellung von Spencer Lewis in Österreich zu zeigen. Mit seinen vier großformatigen Bildern – im LOGIN und gemeinsam mit Caitlin Lonegan in den Haupträumen der Galerie zu sehen – führt Lewis seinen kraftvollen Ansatz fort, der auf dem Erbe der Abstraktion des 20. Jahrhunderts basiert und darüber hinaus geht.
 
Dabei bedient er sich einer Vielzahl von Gesten, die vom nebligen Verwischen bis hin zur scharfen Kontur reichen und jeweils eine bestimmte Funktion und Gewichtung haben, die sich überlagern und zu überraschenden Iterationen zusammenfügen. Das Ergebnis ist ein lebendiges Gerinnsel von Zeichen, die von den Erinnerungen, Gefühlszuständen und dem kontinuierlichen kreativen Prozess des Künstlers geprägt sind.
 
Durch die Verwendung eines nicht grundierten Jutestoffs – ein grob gewebter Stoff, der seit Jahrtausenden hergestellt wird – erreicht Lewis eine materielle Verstärkung der Energie seines malerischen Vokabulars. Seine kraftvollsten Gesten – die sehnigen Farbbänder – greifen die faserige Struktur der Jute auf; während seine Flecken, Spritzer und Kleckse auf der rauen Leinwand verlaufen. Bevor er mit dem Malen beginnt, bürstet Lewis diese Oberfläche, um ihr die Qualität eines flauschigen Pullovers zu geben. Jute wird üblicherweise verwendet, um Seile, Taschen und andere strapazierfähige Produkte herzustellen und bietet so die passende Bühne, auf der Lewis unzählige kräftige malerische Eingriffe vornehmen kann, die mit dem Bildraum verwoben werden. Dies geschieht auch auf eine physische Weise: Seine Bilder werden herumgeschleift, an ihnen wird gerieben und sie zeigen die Spuren körperlicher Anstrengungen, genauso wie sie auch der Unumkehrbarkeit des pigmentierten Materials auf ihrer nicht grundierten Oberfläche ausgesetzt sind. All seine Bilder werden durchlebt, sie sind dem notwendigen physischen und kreativen Druck ausgesetzt.
 
Man könnte das als eine Reaktion auf die Themen der Abstraktion des 20. Jahrhunderts sehen, zu denen unter anderem die Suche nach der sogenannten Wahrheit und Ehrlichkeit in den Materialien, und nach einer transzendentalen Ordnung, gehören. Aber zusammen mit der Figuration und anderen Formen der Malerei wurde es das „Untote“ im Angesicht der Verweigerung der eigenen Obsoleszenz. Lewis scheint sich ein bisschen auf beide Seiten dieser Medaille zu beziehen. Er nutzt die materiellen Möglichkeiten aus, ringt ihnen einen ästhetischen und emotionalen Wert ab, selbst mit dem Risiko der Vernichtung des Materials unter dem physischen Druck – und weigert sich zugleich, diesen Prozess offenkundig zu thematisieren. Diese Dialektik wird in seinen Malereien von dringlicheren Angelegenheiten überlagert, denn seine Bilder kreisen um das Potential der materiellen Farbe, ihren Auftrag und die Farbwirkung, sowie die Beeinflussung all dieser Vektoren durch Erfahrung, Impulsivität und Zufall.
 
Dies lässt sich daran erkennen, wie Lewis bestimmte Farbmotive mithilfe von multidirektionalen Linien übereinander manövriert. Sie reihen sich auf und verweisen auf die dichte Ansammlung von Farbe und Flecken, die unter ihnen liegen. Auch wenn wir es hier nicht wirklich mit einer Visualisierung der Auflösung von Sternen zu tun haben, ist es doch bis zu einem gewissen Grad eine bildhafte Darstellung davon. Die Werke greifen die malerischen Nebenprodukte des Prozesses auf, der der Effektivität einer rationellen Technik entgegenläuft; es handelt sich auch um einen verdeckten Hinweis auf das kulturelle Umfeld in dem Lewis aufgewachsen ist, denn dort wurde das Knistern einer Schallplatte oder einer Kassette und die Unordentlichkeit des Vergänglichen geschätzt. Diese Eigenschaften werden im Atelier von persönlichen Erinnerungen und Zufällen gespeist und stellen die Strahlungen – das, was die Sterne aussenden – aus dem Angelpunkt seiner Kompositionen dar.
Exhibition SPENCER LEWIS Bubbles; 2022 — Galerie nächst St. Stephan
Spencer Lewis, Untitled, 2022 — Galerie nächst St. Stephan
Spencer Lewis
Untitled, 2022
Acryl, Öl, Emaille, Sprühfarbe und Tinte auf Jute
310 x 438 cm
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Exhibition SPENCER LEWIS Bubbles; 2022 — Galerie nächst St. Stephan
Spencer Lewis, Untitled, 2022 — Galerie nächst St. Stephan
Spencer Lewis
Untitled, 2022
Acryl, Öl, Emaille, Sprühfarbe und Tinte auf Jute
244 x 218,5 cm
6 Zoom Views
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Spencer Lewis, Untitled, 2022 — Galerie nächst St. Stephan
Spencer Lewis
Untitled, 2022
Acryl, Öl, Emaille, Sprühfarbe und Tinte auf Jute
244 x 170 cm
Zoom View
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Spencer Lewis, Untitled, 2022 — Galerie nächst St. Stephan
Spencer Lewis
Untitled, 2022
Acryl, Öl, Emaille, Sprühfarbe und Tinte auf Jute
203 x 173 cm
4 Zoom Views
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Photo
  • Markus Wörgötter

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