Ausgehend von der modernistischen Malerei und ihrem Kreisen um die eigenen Bedingungen, beginnt Dunst mit gestalterischen Verschiebungen: Eine Abbildung erscheint als Textverweis, ein Wort als Bild, ein Raumteil als Skulptur, ein Buchstabe als Lautmalerei, eine Fotokopie als Konzept, ein Stottern als Raumintervention. Wie eine rhythmische Komposition breitet Dunst die verschiedenen Elemente seiner sprachlichen Untersuchung im Ausstellungsraum aus. Sein Vokabular ist eines des Verweisens, eines das Eindeutigkeiten unterläuft und potentielle Möglichkeiten untersucht. Auch in seinen Sprach-Performances erscheint eine Äußerung sowohl physisch, phonetisch, linguistisch und konzeptuell im Raum. Auf eigentümliche Weise macht er Vergessenes sichtbar und betont scheinbar Unbedeutendes.
Ausgehend von historischen Bezügen hat Heinrich Dunst für das Palais Enzenberg eine ortsbezogene Intervention entwickelt. Bei seinen Recherchen in Schwaz stieß Heinrich Dunst auf eine Abbildung des „Waldmannsaal“ – ein mit barocker Freskomalerei ausgestatteter ehemaliger Gebäudeteil des Palais Enzenberg – der bei Bombenangriffen im zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Die Abbildung des verlorenen Raumes, die Raum-Lücke wurde für ihn zum Ausgangspunkt der neuen Arbeit für die Galerie der Stadt Schwaz. Ausgehend von der Fassade des Palais erstreckt sich die Intervention über die Galerieräume bis hin zu einer Performance des Künstlers zur Eröffnung der Ausstellung.