Im Quartier Auzelg, an der äussersten Peripherie von Zürich gelegen und von der «Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien» geprägt, zeigt Daniel Knorr (*1968, DE) eine performative Installation: Bereits der Titel Instant Community deutet an, dass es sich um ein Werk handelt, das in der Lage ist, Gemeinschaft zu erzeugen. Akkurat aufgerollt auf einer hölzernen Kabeltrommel warten 2500 Meter Aluminiumdraht in einem leer stehenden Quartierladen auf die Besucher. Der Draht ist weich und biegsam und soll, so wünscht es der Künstler, vom Publikum aktiviert werden, das ihn abrollen, verformen und allmählich den Raum mit ihm besetzen kann. Der Prozess wird zwar bei der Vernissage durch Daniel Knorr in Gang gesetzt, ist aber partizipativ angelegt und zeitlich nicht limitiert. Dadurch entsteht eine kollektive kulturelle Erfahrung und eine Metapher für das zyklische Wesen des Kunstbetriebs: Nach Beendigung der Aktion wird der Draht rezykliert, das Werk verschwindet. Und der leere Raum steht für neue Aktionen zur Verfügung.