Zu einem geheimnisvollen Spiel mit Illusionen lädt Luisa Kasalicky in ihrer Ausstellung im Lentos. Erstmals entwickelt die Künstlerin für ein Museum eine ihrer jüngsten Lichtkompositionen, die die Sinne herausfordern.
Für die ortspezifische Installation trennt Kasalicky die beiden Ausstellungsräume im Untergeschoss in zwei Teile. Im ersten Raum sind es die Wände, denen sie ihre Aufmerksamkeit schenkt. Mittels Schnalzschnüren, einer Markierungshilfe für Maurerarbeiten, bringt die Künstlerin großflächige Ornamente an, welche die Wand zu öffnen scheinen. Dieser geometrischen Klarheit ist eine dramatische Lichtinszenierung im zweiten Raum gegenüber gesetzt.
Hinter Vorhängen verborgen, um die Dunkelheit nicht zu stören, ermöglichen Fenster den Blick in den anderen Bereich der Installation. Scharf begrenzte Lichtspots beleuchten Details der Objekte im Raum: eine illusionistische Tapete, glänzende Stoffe, perspektivisch verjüngte Fliesen und andere Konstruktionen aus diversen Materialien des Alltags, die Kasalickys bisheriges Schaffen kennzeichnen. Die räumliche Gesamtheit bleibt im Dunkeln verborgen. Zeitdauer, Abfolge und Geschwindigkeit der Lichtkomposition steuern und beeinflussen den Blick der Betrachter*innen. Ganz bewusst werden die Sinneseindrücke von der Künstlerin gelenkt.
Als Kunst im Grenzbereich zwischen Malerei, Skulptur und Architektur könnte man das Oeuvre von Luisa Kasalicky bezeichnen. Früh schon entdeckte die studierte Malerin und Grafikerin neben dem Zweidimensionalen die dritte Dimension für ihre Arbeiten. Ihre vielschichtigen Installationen aus unterschiedlichsten Werkstoffen, Farben und Objekten testen den umgebenden Raum auf seinen Wirkungsbereich und die Betrachter*innen auf ihre Wahrnehmung.