Die Ausstellung Parlament der Pflanzen II verleiht den Pflanzen eine Stimme. Sie zeugt von einem neuen Blick auf diese Wesen, mit denen unser Überleben zutiefst verbunden ist. Ihre naturwissenschaftliche Betrachtung erfährt seit längerem einen Paradigmenwechsel, der sich auch in den künstlerischen Beiträgen widerspiegelt. Anknüpfend an Parlament der Pflanzen (2020/21) entfaltet die Ausstellung ein Netzwerk an Kooperationen aus verschiedenen Disziplinen, mit Gastbeiträgen als «Inserts».
Parlament der Pflanzen II veranschaulicht das Prinzip der Symbiose als gesellschaftliches Gegenbild zum parasitären Umgang mit der Natur. Neue Erkenntnisse zur Pflanzenwelt finden ebenso Eingang wie das Wissen indigener Kulturen, Fragen zur Kolonial- und Zeitgeschichte, zum Umgang mit Ressourcen oder unserer Wahrnehmung von Zeit. Die Kernfrage lautet: Wie können wir zu einem symbiotischen Zusammenleben gelangen, in dem menschliche und nicht-menschliche Lebewesen voneinander lernen?
Auf zwei «Hochständen» finden sich Themenschwerpunkte rund um den Naturvertrag von Michel Serres und die Symbiose-Theorie von Lynn Margulis. Kuratiert in Zusammenarbeit mit Hans-Jörg Rheinberger, Molekularbiologe und Wissenschaftshistoriker.