Der Strich verbindet das skulpturale Werk von Michał Budny (*1976) und Vittorio Santoro (*1962), denn in der gezeichneten Linie nimmt das Werk von beiden seinen Anfang.
Michał Budny interessiert sich für die Beschaffenheit von Räumen, für ihr Volumen, ihre Ritzen und Stellen, an denen verschiedene Materialien zusammenstossen. Seine rhythmischen Zeichnungen und fragilen Skulpturen sind ortsspezifisch und verdeutlichen Gedanken. Er verwendet absichtlich arme Materialien und zeigt labile Prozesse. Licht und Schatten, Vergänglichkeit und Schwerkraft vermitteln prekäre Gleichgewichte.
Die Linie als Schrift, die – auf Papier oder als Neon an der Wand – Ideen vermittelt, ist Ausgangspunkt für Vittorio Santoros Schaffen. Seine Objekte, Filme und Installationen nennt der Künstler «skulpturale Situationen», mittels der er sprachphilosophische, existenzielle oder literarische Themen aufgreift. Auch er bezieht sich auf den Raum, auf den öffentlichen oder den Ausstellungsraum, und bietet in seinen Werktiteln vielschichtige Interpretationsmöglichkeiten.